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Beratungsgespräch am 07.04.2006 bei Dr. Bouda in Domazlice (CZ)

 

Bis mittags bin ich noch in der Arbeit gewesen, habe danach meinen Freund abgeholt und noch meinen Koffer von zu Hause geholt und dann sind wir nachmittags ganz gemütlich mit dem Auto in die Tschechei gefahren, reichlich nervös und sehr gespannt, aber schon voller Vorfreude.

Die Ankunft in Domazlice war gegen 17.30 Uhr, wir haben alles gleich gefunden, die Beschreibung der Agentur cosmetic-op war super. Gleich am Anfang von Domazlice ragt links die Klinik unübersehbar auf! Wir sind als erstes zur Klinik hoch gefahren auf den Parkplatz und haben beide andächtig auf den "Ort des Geschehens" geblickt. Danach weiter zum Hotel "Kristof Kolumbus" (über die Agentur gebucht), da wir in der Pension im Vorfeld kein Zimmer mehr bekommen haben. Dort angekommen haben wir den Hoteleingang nicht gleich gefunden, aber dann doch (das ganze Gebiet ist dort noch Baustelle, deshalb war es etwas verwirrend und noch nicht so beschildert). Das Zimmer war winzigst, aber ausreichend für 1 Nacht. Wir sind noch dort ins Restaurant zum Essen, hatten ja Halbpension. Das Essen war lecker, ich konnte aber nur wenig essen, denn ich war viel zu nervös. Um 20.30 Uhr sollte mein BG sein und wir kamen schon vor 20 Uhr in der Klinik an.

Wir haben uns an der Anmeldung angemeldet und sie riefen Radka (von der Agentur) an und gaben mir den Hörer. Radka sprach gut Deutsch, sagte, sie kommt gleich und holt uns ab, was auch ein paar Minuten später geschah. Bis dahin saßen wir im Klinik-Eingang und sahen uns um, alles sehr sauber und hoch modern, sehr ansprechend eingerichtet. Radka brachte uns ein Stockwerk nach unten und wir sollten uns im Wartebereich setzen bis wir aufgerufen werden. Es waren noch 2 andere Frauen mit ihren Begleitungen da (u.a. Svetlana und ihr Mann Milan mit den beiden Kindern, mit denen wir die nächsten Tage verbrachten) und ich wurde immer nervöser. Dann ging die Tür auf und eine Frau (Naddi, die ich aus dem Forum schon kannte) und ihr Freund kamen heraus und Dr. Bouda rief meinen Namen. Boah, da war "er". Ich hatte in dem Moment so Angst, dass ich einfach sitzen blieb und nicht reagierte. Deshalb ging eine andere Wartende rein. Ich bin statt dessen Naddi nach gelaufen und habe ihren Namen gerufen. Tatsächlich, sie war es, wir kannten uns ja nur vom Schreiben, und wir haben uns kurz unterhalten. Danach ging ich wieder zurück in den Wartebereich und war einerseits nervös, andererseits freudig gespannt. Als sich dann nach ca. 30 Minuten die Tür von Dr. Boudas Zimmer erneut öffnete und die Patientin vor uns heraus kam, gab es kein Halten mehr und mein Freund und ich standen schon vor Dr. Boudas Tür bereit und gingen zu ihm und wurden sehr freundlich und nett begrüßt.

Dr. Bouda ist relativ klein und sieht sehr nett aus, blonde bis rot-blonde kurze Haare, die dunkelblauesten Augen, die ich jemals gesehen habe, Lachfältchen um die Augen – insgesamt eine sehr sympathische Erscheinung. Sein Deutsch war dann doch schlechter als ich mir vorher dachte und am Anfang hat er eine Art schnelles Standardprogramm durchgezogen, das mir irgendwie nicht so gefiel. Er erklärte die Schnitte und die Implantate, Formen, Größen und ich sollte mich dann auch gleich ausziehen und er sah sich meine Ausgangslage an und empfahl mir 250 ml hohe Tropfenform auf runder Basis, uBM (unter dem Brustmuskel platziert). Für ihn war das Beratungsgespräch beendet, für mich und meinen Freund jedoch noch nicht. So gefiel uns das nicht.

Da ich vorher von der Agentur schon informiert wurde, dass man ihn im Gespräch fordern soll, damit er ins Reden kommt (Dr. Bouda ist schüchtern, zudem sagte er später bei einem Nachkontrolltermin, dass diese sachlichen Infos den meisten deutschen Patientinnen genügen, "sie wollen nur größer, mehr interessiert sie nicht"), haben wir ihm einige Fragen gestellt, besonders über die Form und Größe der Implantate. Dr. Bouda ging auf alle Fragen ein und es entstand ein sehr gutes Gespräch. Er wollte dann meine Wunschvorstellung wissen und ich habe ihm meine Wunschbilder gezeigt, meine Vorstellungen über Größe und Form geäußert usw. Das Gespräch wurde dann sehr locker und wir haben auch viel gelacht, er lachte über unsere Scherze und machte selbst welche, die ganze Gesprächsatmosphäre war dann sehr angenehm. Ich denke, er hat am Anfang eines Gespräches Hemmungen und muss sich vielleicht erstmal einen Überblick über die Patientin schaffen.

Da ich mir im Vorfeld viel Gedanken über die Implantate machte, mich mit den verschiedenen Herstellerfirmen beschäftigt habe und für mich schon eine grobe Vorauswahl, was Form, Durchmesser und Projektion betrifft, getroffen habe, legte ich ihm auch die Listen von Polytech Silimed vor, mein Favorit unter den Herstellern. Ich wollte möglichst runde Implantate mit hohem Profil, keine Tropfenform. Er nahm alles sehr ernst und schaute sich meine Vorauswahl auf der Herstellerliste an, entschied dann, dass alle kleineren nichts wären für mich (weil es später zu aufgesetzt, wie Bälle, wirken würde) und die größeren wären einfach zu groß für meinen Brustkorb. Moderate/niedrigere Profile sah er überhaupt nicht als geeignet für mich an. So gab es nur 3 mögliche Implantate: 255, 285 und 305 ml. Welche ich letztendlich bekommen würde, wollte er in der OP entscheiden mit Hilfe eines Expanders (wird in die geformte Höhle eingesetzt und nach und nach mit Kochsalz bis zur maximalen Grenze gefüllt und im Sitzen und Liegen geprüft, wie das Endergebnis aussehen wird). Er machte sich seine Notizen und als wir alles durch gesprochen hatten wurde es langsam ernst und ich gab ich ihm meine EKG-, Blutbild- und Mammographie-Befunde (wurden vorher in Deutschland gemacht). Speziell den Mammo-Befund sah er sehr aufmerksam durch und sagte noch, dass er mein Drüsengewebe umgehen werde (da ich dort Ablagerungen hätte), damit nichts passiert.

Er und ich unterschrieben den Vertrag und ich zahlte in bar 1675 € (45 € für den Kompressions-BH, 30 € für Medikamente). Die Anzahlung von 400 € hatte ich 4 Wochen vorher schon an die Agentur überwiesen.

 

Ich packte alle meine Unterlagen wieder ein, fragte ihn, ob er meine Wunschbilder evtl. noch braucht. Er lachte, witzelte "Ja, als Inspiration" und hielt die Blätter gegen seine Fensterscheibe. War irgendwie alles lustig am Ende und wir hatten ein sehr gutes Gefühl bei der Arztwahl. Ich fragte ihn noch, ob es ihm gut gehe und wünschte ihm, dass er in der Nacht gut schlafen kann und gut ausgeruht ist, denn am nächsten Tag muss er fit sein (weil er mich operiert). Er lachte wieder, er schlafe immer sehr gut. Dr. Bouda erklärte uns noch, dass wir ca. 1 Stunde vor der geplanten OP-Zeit (14 Uhr), also gegen 13 Uhr im Krankenhaus sein sollten.

 

Als wir das Zimmer verließen, bekam ich dann doch ein leichtes schlechtes Gewissen, sah ich doch im Wartebereich noch jemand sitzen. Unser Beratungsgespräch hat ca. 1 Stunde gedauert und die Arme musste so lange warten. Allerdings finde ich es sehr wichtig, dass sich Arzt und Patientin soviel Zeit lassen wie nötig. Nur so kann Vertrauen zum Arzt aufgebaut und alle Fragen geklärt werden.

Radka (Angestellte der Agentur) wartete schon auf uns und zeigte uns die Station, auf der wir uns am nächsten Tag um ca. 13 Uhr einfinden sollten. Es war die Kinderstation, da die eigentliche Station schon belegt war.


Wir verließen die Klinik, aufgewühlt und aufgeregt, fuhren ins Hotel und haben dort im Restaurant alles nochmal durchsprochen und uns gegenseitig unsere Eindrücke erzählt. Meine Nervosität wurde immer größer, aber meine Vorfreude auch. Spät nachts erst gingen wir in unser Zimmer und ich bin gleich eingeschlafen und hab zum Glück durch geschlafen bis der Wecker klingelte.

April 2006